Fontavia 2, Bad Tölz
2007
Wettbewerb 1. Preis und Realisierung
Bauherr: Dr. Anton Hoefter, Jodquellen AG Bad Tölz
BGF: 3.600 qm/WE 31
Team: Mathilde Strobel (PL), Viktor Filimonov (PM)
Die Bebauung in der Kurzone Bad Tölz lehnt sich an die Typologien der anonymen Baukultur des Oberlandes an – ganz im Gegensatz zu den großen zentralen Häusern des Kurbetriebes, wie etwa die Wandelhalle. Die Summe der Ähnlichkeiten mit deren Material- und Formenkanon bilden die dem Gast gefällige Kulisse für seinen Kuraufenthalt. Zukünftige Bewohner am Kurpark werden diese Bilder der Erinnerung suchen.
Im Unterschied zu den Gebäuden der Beherbergungsbetriebe können die Mehrfamilienhäuser auf Grund ihrer Nutzungsstruktur nicht auf die Typologie zum Beispiel eines Einfirsthofes zurückgreifen. Drei einzelne Baukörper bilden auf dem grünen Grundstück eine Hausgruppe. Fluchten und Höhen orientieren sich an der Umgebung. Maßstab, Detail und Materialität leiten sich aus der Nachbarschaft ab.
Die Wohnräume orientieren sich Richtung Herderpark, nach Süden bis Westen, der Abendsonne entgegen, über Eck belichtet, groß genug zur freien Gestaltung und Zuteilung der Flächen für Kochen, Essen, abendliches Sitzen und Rückzug. Eine hölzern ausgekleidete Laube ist Freibereich, eine Holzloggia, die Schatten spendet und vor dem Abendgewitter schützt. Der Raum im Freien trägt den Geruch von Holz und Leichtigkeit. Die Intimität der Holzlaube vermittelt mit ihrer warmer Oberfläche zum steinernen Haus.
Tölz ist bestimmt von steinernen, gemauerten Häusern mit hölzernen Elementen wie Dach, Balkone, Verschalungen. Im städtischen Kontext überwiegt der hell verputzte Mauerwerksbau mit geneigtem Dach und applizierten hölzernen Zierformen. Die Bauweise der drei Wohnhäuser leitet sich daraus ab. Ein Massivbau mit geneigtem, elegantem überstandslosen Dach, mit Holzfensterelementen die tief in der Laibung liegen und die Mauerstärke des Gebäudes zeigen.