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Neubau bei St. Anna – Schaffung einer Tagespflegeeinrichtung und barrierefreier Wohnungen im Markt Pfaffenhausen

2022
2. Rang Realisierungswettbewerb

Auslober: Markt Pfaffenhausen

Mitarbeit: Magdalena Müller, Johannes Prünte

Landschaftsarchitektur: nowak.müller Landschaftsarchitekten

 

Städtebauliche Figur

Im Zentrum des Grundstücks steht die alte Eiche, die als Fokalpunkt erhalten und zum gemeinschaftlichen Treffpunkt werden soll. Der Neubau schmiegt sich als ruhiger, scheunenartiger Baukörper an die westliche Grundstücksgrenze. Durch einen eingeschossigen Zwischenbau werden Neubau und Pflegeheim zu einer städtebaulichen Figur zusammengefasst und der Raum in eine öffentliche Begegnungs- und Ankunftszone zum Ort und einen großen, gemeinschaftlichen garten ins Grundstücksinnere geteilt.

 

Organisation

Zum Ankunfts- und Begegnungsplatz orientiert sich der Mehrzweckraum, der über sein Foyer zum kleinen Platz hin erweitert werden kann. Von dort aus reihen sich die einzelnen Funktionen nach ihrem Schutz- und Privatheitsbedürfnis ins Grundstücksinnere aneinander.  – Ambulante Pflege, Wohnen – Tagespflege. Alle Eingänge orientieren sich zur Eiche und dem Gemeinschaftsgarten, um so die Begegnung zwischen den Bewohnern aller Einrichtungen und Wohnungen zu fördern.

 

Architektur

Die ruhige städtebauliche Figur wird durch eine einfache, nachhaltige Architektursprache betont. Der Neubau wird vollständig aus Holz gebaut, die vorvergraute Holzfassade fügt sich an die Fassadengestaltung des Pflegeheims an, ohne sich anzubiedern.

Die durchgesteckten Wohnungen ermöglichen eine optimale Orientierung aller Einheiten und schaffen im Laubengang einen weiteren zur Eiche orientierten Begegnungsort.

 

Landschaft

Die Freianlagen sind ruhig und reduziert gestaltet.

Als einladende Geste entsteht vor dem Neubau der neue Platz der Gemeinschaft.
Ein Bereich mit öffentlichem Charakter, der auch bei Festivitäten und Abendveranstaltungen bespielt werden kann. Die Vorfahrt ist in die Platzfläche integriert. Von hier aus startet der neue barrierefreie Weg zum Eingang des Bestandsbaus mit einer flachen Neigung von 4%. Dieser Weg kann auch für den Transport von Liegendkranken genutzt werden. Entlang des Straßenraums sind 24 Parkplätze angeordnet, die mit Bäumen überstanden sind. Der Gehweg wird hinter die Parkplätze verlegt, so dass ein kollisionsfreies nebeneinander von Fußgängern und Autofahrern ermöglicht wird.

Im Gegensatz zum öffentlichen Charakter des Eingangsplatzes ist der Innenhof als grüne Oase ausgebildet. Ein Parterregarten, in dem auch der prägende Hofbaum integriert ist, spannt sich zwischen Neu- und Altbau auf. Bepflanzt wird das Parterre mit duftenden Kräutern und Stauden. Bei Bedarf können Pflanzbeete im Parterregarten entlang der Wege ergänzt werden.

Die Zuwegung zur bestehenden Terrassenfläche erfolgt über eine modellierte Landschaft. Ein flacher Weg führt landschaftlich vom Parterre hinauf auf die Terrasse.

Entlang des Bestandsbaus wird angeregt, den Ostgarten barrierefrei sowohl vom Haupteingang als auch direkt durch eine neue Tür im Hauptflur zu erschließen. Entlang der Fassade kann hier in der Morgensonne gesessen werden. Ein organisch geschwungener Weg führt als Endlosschleife durch den Garten. Die Elemente Pavillon und Kneippbecken sind als Aufenthaltsstationen in den Garten integriert.

 

Nachhaltigkeit

Der gesamte Baukörper wird als Holzkonstruktion konzipiert. Auf eine Unterkellerung wird so weit wie möglich verzichtet, die alte Eiche kann so besonders geschützt werden.

Auf der süd-westlich orientierten Dachfläche gibt es eine Photovoltaikanlage, das Niederschlagswasser kann in der begrünten Überdachung rückgehalten und zur Bewässerung der intensiven, insektenfreundlichen Begrünung genutzt werden.

 

Brandrettung

Es werden zwei bauliche Rettungswege geschaffen, der Innenhof kann so frei von Feuerwehrflächen gehalten werden.

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