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Mehrgenerationenwohnen Forstenried, München

2011 – 2015
Wettbewerb 1. Preis und Realisierung
Auslober: Förderverein Freie Waldorfschule und WOGENO München e.G.
Bauherr: Wogeno München eG vertreten durch die Cohaus München
EOF/ München Modell gefördert
KfW 55 (EnEv 2009)
BGF: 11.486 qm/78 WE
LP 1-5
Team: Katrin Hauth (PL), Katrin Zauner, Stefanie Ammermüller, Swantje Meiners (PM), Julius Klaffke (WBW)
Landschaftsarchitekten: Grabner Huber Lipp Landschaftsarchitekten Partnerschaft mbb

Nominiert für den Deutschen Bauherrenpreis 2018

In München-Forstenried, zwischen Wohn- und Gewerbegebieten, gelang es der Freien Waldorfschule München Südwest gemeinsam mit der Genossenschaft WOGENO ein Grundstück zu erwerben. Hier sollte der Neubau eines Mehrgenerationenplatzes, bestehend aus einer Walddorfschule und eines Wohnbaus, entstehen.

Maßgebend für die städtebauliche Konzeption des Entwurfes war die Schaffung eines identitätsstiftenden Volumens zwischen Schule und Wohnungsbau.

Die Situierung der Baukörper ermöglicht eine gemeinsame Freiflächennutzung, aber auch Rückzugsmöglichkeiten für unterschiedliche Bedürfnisse. Im westlich stehenden Wohnbau verbinden Laubengänge drei Treppenhäuser auf fast allen Ebenen, dadurch sind alle Wohnungen miteinander vernetzt und schaffen ebenfalls Begegnungsräume für die Bewohner.

Der rund 130 m lange Riegel wird durch eine geschickte Faltung in kleinere Einheiten gegliedert und bietet eine breite Vielfalt an Wohntypologien für unterschiedliche Haushaltsgrößen und Lebensstile. Das Projekt wurde gemeinschaftlich entworfen. Besonders Ansprüche von Familien mit Kindern und dem dauerhaft selbstbestimmten Leben von Senioren soll damit Rechnung getragen werden. Auf circa 8000 m² Geschossfläche entstanden 78 Wohneinheiten (inklusive zwei Gästeappartements und zwei Gemeinschaftsräumen, Kinder- und Blinden-WG, Jugendappartements).

Die tragende Struktur des Gebäudes wurde in massiver Stahlbeton-Schottenbauweise errichtet. Die Außenwände wurden als vorgefertigte Holzrahmenbauteile größtenteils komplett inklusive Fenster und Fassadenbekleidung auf die Baustelle geliefert. Die Balkonbänder an der Westseite wurden als vorgestellte, selbst tragende Stahlbetonkonstruktion aus Betonfertigteilen konstruiert, die nur punktuell zur Aufnahme der Horizontallasten am Gebäude befestigt sind. Die massiven Stützen fungieren dabei gleichzeitig als Balkontrennwände. So entstand die robuste Struktur, die Bewohneradaptionen gut verträgt beziehungsweise gerade dazu einlädt, sich mit seinem Privaten im öffentlichen Raum zu präsentieren. Die Architektur mit ihren robusten Rahmen aus Stahlbeton wird dadurch bereichert.

Die gemeinsame Wärmeversorgung erfolgt über eine Energiezentrale im mittleren Abschnitt des Wohnbaukörpers. Dabei erfolgt die Deckung der Grundlast über erdgasbetriebene Blockheizkraftwerke, angeschlossen an das Erdgasnetz der Stadtwerke München. Die Mittellast wird durch zwei Holzpelletkessel abgedeckt. Die auf einem Großteil des Dachs installierte Photovoltaikanlage unterstützt die Stromversorgung, wobei ein hauseigenes Elektrofahrzeug hierfür als Pufferspeicher dient.

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