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068-2

Genossenschaftliche Wohnanlage, München Neuhausen

Bauherr: Verein für Volkswohnungen e.G., München
2015 – 2018 BA2
BGF: 13.048 qm/ 85 WE
LP 1-9
Team: Susanne Missbach (PL), Erich Obermeier (BL), Cornelia Dorsch (BL), Martin Wissmann (BL), Swantje Meiners (PM), Cornelia Zijlstra (PM)
Landschaftsarchitekten: Keller Damm Kollegen Landschaftsarchitekten GmbH, München

Über den Verein für Volkswohnungen e.G. ausgezeichnet mit dem Sonderpreis für soziale Vermieter:innen im Jahr 2023 der Landeshauptstadt München

Die Genossenschaftliche Wohnanlage `Drei Höfe´ in München-Neuhausen ist Beispiel einer innerstädtische Nachverdichtung: Innerhalb der bestehenden Blockrandstruktur wurde Bestand rückgebaut und durch die Neubebauung zusätzlicher, hochwertiger Wohnraum mit Gemeinschaftsräumen, Gewerbeeinheiten sowie ausreichend Kfz- und Fahrrad-Stellplätzen geschaffen.

Mit der Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts im Dezember 2018 wurde der Block zwischen Andrée- und Renatastraße nun wieder durch zwei Querriegel verbunden. Es entstanden drei Innenhöfe mit unterschiedlichen Raumqualitäten. Zwei private Gartenhöfe sowie der halböffentliche Erschließungshof.

Der Erschließungshof verbindet die beiden Straßenzüge und führt zu den vier in den Innenecken des Hofes liegenden Eingängen mit den großzügig dimensionierten Treppenhäusern. Eine zentrale Bauminsel ist mit 2 Boule-Bahnen ausgestattet. Die umlaufenden Stufen der leicht erhöhten Insel wie auch Holzbänke im Hof laden zum Sitzen und Zuschauen ein. Fahrradhäuschen, Stufen und schmale Zugänge zu den Maisonetten im Erdgeschoss zonieren vom Öffentlichen zum Privaten. Zwei Gewerbeeinheiten flankieren die öffentlichen Durchgänge zum Erschließungshof.

Im Nord-Hof wurde alter Baumbestand erhalten. Hier begegnet man sich in der ruhigen, grünen Oase der Anlage mitten in der Stadt. Im Süd-Hof geht es quirliger zu, hier befindet sich ein großer Spielplatz vor den privaten Terrassen und Gärten.

Außer den drei Höfen bieten die vier großen, hellen Treppenhäuser reichlich Gelegenheit zur Kommunikation. Sie verbinden die Keller- und die Tiefgaragenzugänge, alle Wohnungserschließungen, die Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss und die großzügig angelegten Dachterrassen, die für alle Bewohner zugänglich sind.

Im Kontext der teils unter Denkmalschutz stehenden Nachbargebäude ist der Neubau als Massivbau mit Lochfassade konstruiert. Die Außenwände der oberen Etagen sind aus hochporösen Ziegeln erstellt, im Erdgeschoss wie auch in den beiden Untergeschossen wurden die Qualitäten einer Betonkonstruktion abgerufen: Einerseits um die hohen Druckspannungen in den tragenden Bauteilen der unteren Geschosse wirtschaftlich aufzunehmen und andererseits um die zum Teil im Grundwasser stehendenden Untergeschosse mittels wasserundurchlässigem Beton wirtschaftlich und dauerhaft herzustellen.

Die Genossenschaft legt großen Wert darauf, dauerhaft sicheren und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Gewachsene und soziale Strukturen im Quartier sollen erhalten und stetig verbessert werden. Eine hohe Identifikation der Bewohner mit der Wohnanlage führt zum Verbleiben einiger Familien, die aufgrund von Familienzuwachs vom ersten in den zweiten Bauabschnitt in größere Wohnungen gezogen sind. Das Projekt birgt eine große Varianz von Wohnungsgrößen und -typen und fördert so eine lebendige Hausgemeinschaft. Es ist eine Mischung aus Geschoss-, Maisonette- und Galeriewohnungen für Singles, Paare und Familien.

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