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bogevischs buero
877

Studierendenwohnheim "Blaich"

2023
Anerkennung Realisierungswettbewerb
Auslober: Studentenwerk Oberfranken

Mitarbeit: Maria Schlüter, Magdalena Müller, Julia Landowski

städtebau
Das Gebäude faltet sich als C-förmiger Baukörper um einen gemeinschaftlichen Garten. Der Baumbestand kann zu großen Teilen erhalten werden. Die Gebäudefront orientiert sich im Süden an den Nachbargebäuden. Durch die Drehung zur Straße entsteht ein kleiner dreieckiger Vorplatz, über den das Gebäude, sowie die Tiefgarage erschlossen werden.

architektur
Zum Vorplatz hin öffnen sich im Erdgeschoss die gemeinschaftlichen Nutzungen, die sich zugleich auch in die andere Richtung in den grünen Garten hin öffnen. Über einen offenen Durchgang, in dem sich die Briefkästen befinden, gelangt man in einen Laubengang, über den die Wohnungen erschlossen werden.

Der Laubengang wird durch Nischen vor den Eingängen gegliedert. Die Laubengänge erweitern den Wohnraum der Studierenden nach außen und fungieren als Ort für Kommunikation und spontane Begegnungen. Die Apartments werden durch einen Sanitärkern in zwei Wohnbereiche gegliedert. Zum Laubengang hin orientiert sich der Wohnbereich, der dem Kochen und Essen dient. In die andere Richtung orientiert sich der ruhigere Wohnbereich zum Schlafen und Studieren. Durch die zum Laubengang orientierten Koch/Essbereiche und der entsprechenden Befensterung, wird der Laubengang als Kommunikationsband gestärkt-

Neben den gewünschten Einzelapartments gibt es vier Zweier-WGs und vier WGs für Studierende mit Kind. Insgesamt bietet das Wohnheim Platz für 77 Studierende.

brandrettung
Der erste bauliche Rettungsweg erfolgt über die zentrale Treppe im Laubengang. Für den zweiten Rettungsweg können die Apartments, die sich zur Straße hin orientieren, von der Feuerwehr mit Gerät erreicht werden. Bei den Apartments im nördlichen Bereich des Gebäudes erfolgt der zweite Rettungsweg über eine zweite Treppe. So kann auf Aufstellflächen für Feuerwehrfahrzeuge im Grundstücksinnern komplett verzichtet werden.

mobilität
lm Erdgeschoss befinden sich zahlreiche überdachte Fahrradstellplätze, die einfach erreicht werden können. Eine kleine Fahrradwerkstatt ergänzt das gemeinschaftliche Angebot für die Studierenden. Das Fahrrad wird dem Auto gegenüber privilegiert.

konstruktion
Das Gebäude ist in Holzmodulbauweise geplant, was einen hohen Vorfertigungsgrad ermöglicht. Dies sorgt für eine kurze Bauzeit und macht das Projekt wirtschaftlich. Der Laubengang wird als Stahlbetongerüst mit innen und außenliegenden Stützen vor die Holzmodule gestellt. Die Fassade erhält eine Holzschalung mit einer mineralischen Dauerlasur. Die großzügigen Holz-Alu-Fenster in den Apartments sind mit markanten Metallfaschen gerahmt, in die der außenliegende Sonnenschutz in Form von transluzenten Senkrechtmarkisen integriert ist.

energie
Das Gebäude wird mit einer hochwärmegedämmten Hülle versehen, um den Heizwärmebedarf zu minimieren. Dank des geringen Wärmebedarfes und vollflächigen Photovoltaikanlagen auf dem Dach in Verbindung mit der sich in der TG aufgestellten Luftwärmepumpe kann die extern bezogene Betriebsenergie gegen Null gezogen werden. Der Kfw40-Standard kann erreicht werden. Auch die Anforderungen für eine QNG-Zertifizierung sind erfüllbar.

Die Dachflächen werden für Photovoltaikanlagen in Kombination mit einem Biodiversitätsdach erstellt. Das Regenwasser wird über das Retentionsdach zwischengepuffert. Überschüsse landen in einer Zisterne, aus der das angesammelte Wasser zur Freianlagenbewässerung genutzt werden kann. Die Wasserversickerung erfolgt über Wassermulden im nordwestlichen Bereich. Der Laubengang zum Garten erhält eine vertikale Begrünung, sodass eine grüne Laube entsteht, die das Mikroklima verbessert und eine tierfreundliche Umgebung schafft. Nistmöglichkeiten können in die Fassade integriert werden.

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