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bogevischs buero
880

Europahaus, Königsbrunn

2024
3. Preis und Anerkennung, Ideen-und Realisierungswettbewerb
Auslober: Stadt Königsbrunn

Mitarbeit: Lucia Polak, Magdalena Müller, Johanna Hiermeier

Landschaftsarchitektur: studioB Landschaftsarchitektur

konzept am europaplatz

Der Entwurf zeichnet sich durch einen geschickt gestaffelten Baukörper aus, der trotz der Größe auf die Umgebung mit einer feingliedrigen und differenzierten Volumetrie reagiert. Der Sockel des Gebäudes, bestehend aus dem Erdgeschoss und 1. Obergeschoss mit öffentlichen und gewerblichen Nutzungen, dient als Basis für die Türme, die für die Wohnnutzgen vorgesehen sind.
Die Mischung aus privaten und öffentlichen Bereichen, wird ergänzt durch eine soziale Durchmischung in den Häuser, so, dass ein lebendiges Stück Stadt entsteht, welches sich insbesondere durch das vielfältige Angebot an aneignebaren Freiräumen auszeichnet. In den Etagen der Wohnnutzungen wurde bewusst auf eine vertikale Staffelung in unterschiedlich hohen Türmen gesetzt. Dies schafft nicht nur eine markante Silhouette, sondern ermöglicht auch eine differenzierte Gestaltung der Wohnungen. Durch die Höhenversprünge können Dachterrassen auf verschiedenen Ebenen geschaffen werden. Diese dienen als gemeinschaftliche Freiflächen, die von den Bewohnern und Nutzern des Europahauses genutzt werden können. Sie fördern die soziale Interaktion und bieten einen Mehrwert in Form von Grünflächen und Erholungsbereichen.

wohnform

Herausforderung des Entwurfs war die Förderung von qualitativem Wohnen und die Ermöglichung einer aktiven und intensiven Nutzung des Europaplatzes. Ein zentrales architektonisches Element ist ein Balkonband mit Loggien entlang der Südfassade. Dieses fungiert als Pufferzone zwischen den Wohnungen und dem Europaplatz und ermöglicht den Bewohnern von ihren Balkonen aus, das städtische Leben zu beobachten und passiv am öffentlichen Geschehen teilzunehmen. Die Wohn- und Essbereiche der Wohnungen sind gezielt nach Süden ausgerichtet und öffnen sich zum Europaplatz hin. Die Südausrichtung trägt dazu bei, dass die Bewohner von einer optimalen Tageslichtnutzung profitieren. Die Schlafbereiche sind nach Norden hin zum begrünten Hinterhof orientiert, um eine ruhige und entspannte Umgebung zu schaffen. Die möglichen störenden Einflüsse der städtischen Umgebung werden minimiert und die zusätzliche Nordausrichtung der Wohnungen ermöglicht eine natürliche Querlüftung und reduziert die Hitzebelastung in den Schlafbereichen.

mobilitätshub ideenteil

Der Mobilitätshub südlich vom Europaplatz soll dazu dienen, den Parksuchverkehr für Zentrumsbesucher abzufangen. Um eine optimale Flächennutzung fürs Parken zu erreichen, erstreckt sich das Gebäude über 32 m Gesamtbreite aufgeteilt in jeweils zwei Riegel mit 16m Breite. Mit der West-Ost Aufteilung des Gebäudes in zwei Riegel reagiert der Entwurf auf das natürliche Gefälle des Grundstücks. Der östliche Riegel ist aufgrund des Gefälles niedriger als der westliche, wodurch ein Splitlevel-Design erzeugt wird, das die Grundlage für die vertikale Aufteilung des Hubs bildet und gleichzeitig mit der Höhenentwicklung auf die umliegenden Gebäude Rücksicht nimmt. Der östliche Riegel ist ausschließlich für das Parken vorgesehen und bietet für ca. 155 Parkplätze Platz, die sich über drei Geschosse erstrecken. Der westliche Riegel, der entlang des Boulevards verläuft, bildet im Erdgeschoss mit gewerblicher Nutzung und ergänzenden Serveangeboten im Bereich Mobilität, die attraktive Schnittstelle zum Stadtraum aus. Über dem Erdgeschoss befinden sich zwei Parkgeschosse, die ebenfalls Platz für ca. 130 Parkplätze bieten. Die beiden oberen Geschosse sind für Wohnungen vorgesehen und verfügen einen nach Osten orientierten Laubengang, der nicht nur zur Erschließung dient, sondern auch als Pufferzone zwischen den Wohnungen und dem gemeinschaftlichen Dachgarten fungiert. Der Höhenversprung von 1,40m zwischen westlichem und östlichem Riegel wird mit Substrat aufgefüllt und ermöglicht eine intensive Begrünung der östlichen Dachfläche. Dieser grüne Raum trägt nicht nur zur ökologischen Aufwertung des Gebäudes bei, sondern bietet auch einen Mehrwert in Form von Freiraum und Erholungsmöglichkeiten für die Bewohner. Die Erschließung der Parkflächen erfolgt über den östlichen Gebäuderiegel aus der St- Johannes-Straße. Die Erschließung der Wohnungen erfolgt über den westlichen Riegel entlang des Boulevards. Das Konzept für den Mobilitäts-Hub verbindet effiziente Parkraumnutzung mit vielseitiger Funktionalität und einem respektvollen Einfügen in das natürliche Gefälle des Geländes. Die multifunktionale Gestaltung ermöglicht eine sinnvolle Integration in die städtische Umgebung und schafft einen attraktiven Raum, der sowohl den Anforderungen der Mobilität als auch den Bedürfnissen der Bewohner gerecht wird.

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