Alte Brauakademie Gräfelfing
2024
1. Preis Realisierungswettbewerb
Auslober: Gemeinde Gräfelfing
Mitarbeit: Karla Laukeningkat, Magdalena Müller, Johannes Prünte
Landschaftsarchitektur: Stauntner+ Schäf Landschaftsarchitekten und Stadtplaner
städtebauliche idee
Der Entwurf kennzeichnet sich durch den Erhalt beider Bestandsbauten und zwei ergänzenden Anbauten mit Staffelgeschoss im Norden des Grundstücks. Es entsteht ein Ensemble aus vier Baukörpern, welche von einer gemeinsamen Mitte erschlossen werden. Durch die geschickte Lage des Hofes bildet sich ein geschützter Raum der Gemeinschaft. Durch die Fuge in Form des Hofes werden in der Körnung angemessene Baukörper generiert, welche optimal belichtet und belüftet werden können. Statt einer städtebaulichen Großform entsteht eine dorfartige Struktur mit wenig Versiegelung und großzügigen Freiflächen. Die bestehende Villa wird zum Haus der Gemeinschaft. Sie befindet sich an der schönsten und prominentesten Stelle des Grundstücks, als Auftakt des Ensembles. Sie knüpft an die bestehende Nachbarschaft an und formuliert eine einladende Geste für das Zusammenleben und den Austausch innerhalb und außerhalb der Bewohnerschaft. Dabei erlauben wir uns die mehrfach umgebaute Villa auf Ihrer Nordseite, im Sinne des ‚Weiterbauens‘, an den Bestand anzupassen um ein wirtschaftliches und funktionierendes Ganzes generieren zu können.
gemeinschaft
Die bestehende Nachbarschaft wird in das Konzept miteingebunden. Das Haus der Gemeinschaft, am wichtigsten Gelenkpunkt des Ensembles, liegt der Nachbarschaft zugewandt. Es öffnet sich nach Außen und beherbergt barrierefrei die beiden Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss. Dort können Angebote für Alle stattfinden, mit Blick auf den Garten und die Bäume. Es besitzt einen separaten Zugang und kann für spätere Umnutzungen oder private Veranstaltungen autark genutzt werden. Die bestehende Terrasse der Villa führt zum Parkgarten, welcher einen der vielen Treffpunkte im Freien bildet. Der gemeinschaftliche Hauswirtschaftsraum mit angrenzendem Trockenraum befindet sich im Untergeschoss des Hauses der Gemeinschaft und kann über dessen Treppenhaus, als auch über eine bestehende Kellertreppe erschlossen werden. Einen weiteren Kommunikationsort im Freien bildet der gemeinschaftliche Innenhof, der die zentrale Erschließungsmitte bildet und die Baukörper über den Außenraum miteinander verbindet. Über das zentral gelegene und natürlich belichtete Treppenhaus im jetzigen Schulungsgebäude erreicht man die Gästezimmer und die Werkstatt im Souterrain.
wohnen
Das Zusammenleben in der alten Brauakademie spiegelt sich in der gemeinschaftlich orientierten Ausrichtung der Baukörper, als auch der Wohnungen. Durch die Verteilung der Wohnungsgrößen und -arten ergibt sich ein generationenübergreifender und barrierefreier Wohnungsmix. Ziel ist es, den Bewohnenden ein Zuhause zu geben, mit welchem sie sich identifizieren können und für welches sie Verantwortung und Engagement übernehmen wollen.
freiflächen
Die Freiflächen sind von einer Vielfalt an Funktion und Charakter geprägt. Der gemeinschaftliche Hof in der Mitte kann als Multifunktionsfläche frei bespielt werden und allerart Veranstaltungen und gemeinschaftliche Aktivitäten dienen. Daran anknüpfend befindet sich eine Spielfläche. Der westliche Teil des Grundstücks mit dessen wertvollen Baumbestand wird natürlich belassen und fördert die Biodiversität. Charakterstiftend für das Grundstück ist der eindrucksvolle Garten, zu der sich die Villa öffnet. Dieser Parkgarten verbindet das Ensemble mit dem Naherholungsgebiet der Würm und öffnet sich zum Fluss und zur Nachbarschaft.