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Realisierungswettbewerb Neubau LiRo-Schule und Studierendenwohnheim

2022

4. Preis Realisierungswettbewerb

Auslober: Evangelisches Siedlungswerk in Bayern GmbH

Mitarbeit: Franziska Mühlbauer, Magdalena Müller, Johannes Prünte, Paul Alber, Lea Schön

Landschaftsarchitektur: nowak.müller Landschaftsarchitekten

Schule und Studentenwohnheim werden als Gebäudeensemble auf das Grundstück gesetzt. Es entsteht ein feiner kommuner Binnenraum, der geschickt die bestehenden Gebäudekanten an der Bürgermeister-Ackermann-Straße aufgreift.  So wird der Pausenhof mit einfachen Mitteln zum geschützten Raum und der Eingangsbereich wird durch die beiden Gebäude und eine den Eingangsbereich überspannende Pergola zum gefassten Raum.

Die Schule und das Wohnheim erhalten dadurch eine gemeinsame geschützte öffentliche Seite, die gut erreichbar ist und doch einen gewissen Schutzraum bietet. Die Vorfahrt mit den vielen Kiss-and-Ride Haltestellen wird selbstverständlich in den Osten der Schule gesetzt – mit einfachen Mitteln entsteht ein feingegliedertes Ganzes.

Die Aussenanlagen der neuen LiRo-Schule und des Studierendenwohnheims sind kompakt und ruhig gestaltet. Die Laufbahn und der Hartplatz grenzen an den Park an und können in den Pausen mitgenutzt werden. Nach Norden hin grenzen entlang des Schulgebäudes die Mensaterrasse und der Kräuter und Gemüsegarten an. Nach Süden hin richtung Studentenwohnheim wird das Biotop erweitert und in der Wiesenlandschaft 3 Holzdecks zum chillen angeboten. Die Fläche zwischen Schule und Wohnheim ist als multifunktionales Band ausgebildet. An den Sportplatz schliesst sich ein kleiner Spielbereich an. Zwischen den Eingängen von Schule und Wohnheim spannt sich der Gemeinschaftsplatz auf, der von beiden Nutzergruppen bei Märkten, Feiern oder Veranstaltungen genutzt werden kann. Von Freiluftkino über Schulfeste oder Jogakurse ist hier alles vorstellbar. Nach Osten hin schliesst das multifunktionale Band mit einer wassergebundenen Fläche ab. Diese wird vom Radweg gequert und beinhaltet eine Buddelkiste für die Kinder aus dem Studentenwohnheim so wie kleineres Spiel und Aufenthaltsangebot.

Die Schule wird als Holzrahmenbauten mit tragenden Holzsteelen und HBV Decken erstellt, das Wohnheim wird als Stahlbetonskelett mit einer nicht tragenden Holzständeraußenwand vorgeschlagen. Wenn die wirtschaftliche Lage einem Schulbau als reinen Holzbau nicht zulässt, kann der Schulbaukörper ohne Veränderung der äußeren Erscheinung und mit einem nicht zu großen Verlust an Nachhaltigkeit auch in dieser Form umgesetzt werden.

Die Lüftung der Klassenzimmer kann aufgrund der hohen Decken und intelligenten Fassaden, mit Lüftungsflügel zur windgeschützten Dauerlüftung und Nachtauskühlung, natürlich erfolgen. Alternativ bieten die Lufträume/hohen Decken die Chance den Luftwechsel mechanisch vorzunehmen. 

Die Schule erhält einen außenliegenden Sonnenschutz mit schienengeführten, vorgestellten Vertikalmarkisen. Die Südseite des Wohngebäudes erhält eine flächige Netzbespannung vor dem Gebäude vorgelagerten Balkonzone. Diese Austritte sind explizit nicht als Aufenthaltsraum konzipiert, sondern dienen als Pflanzbalkon, sowohl von Innen, von den Nutzer:innen wie so, dass das gesamte Netz begrünt werden kann. Es entsteht eine grüne Filterwand zur stark befahrenen Bürgermeister-Ackermann-Straße. Der Schallschutz für die Zimmer im Süden wird über einfache Glasschiebeelemente bewerkstelligt, die an der Fassade vor den Fenstern, händisch zugeschoben werden können.

Die Häuser sind mit einer farbig lasierten Nadelholzschalung als Boden-Deckelschalung vorgeschlagen, es entsteht ein fein aufeinander abgestimmtes Ensemble an einfachen, wirtschaftlich umsetzbaren Gebäuden. Die Dächer werden intensiv und biodivers begrünt und mit Solarpanelen ausgestattet.

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